Im industriellen Umfeld gelten strenge Richtlinien. Druckfeste Ventilatoren unterliegen der Druckgeräterichtlinie und sind so konzipiert, dass sie auch hohen Systemdrücken standhalten.
Druckstoßfeste Ventilatoren können einem kurzzeitig hohen, definierten Druckanstieg, z. B. durch Explosionen, verkraften.
1. Druckfeste Ausführung:
Bei druckfesten Ausführungen müssen die druckführenden Bauteile (Gehäuse, Eintrittsrohr, Flansche u. -verschraubungen, Dichtung) den Arbeitsdruck vollständig ohne merkliche Verformungen widerstehen.
Die Auslegung der Gehäuse erfolgt nach DIN EN 13445-3:2016-12. Es wird der Werkstoff mit einer 1,5-fachen Sicherheit gegen die Streckgrenze ausgenutzt.
Die Standard-Wandstärken für Gehäuse sind so ausgelegt, daß bei Raumtemperatur ein Überdruck von mind. 25.000 Pa (= 0,25 bar) übertragen werden kann.
Als Wellendichtung kommt hier nur eine schwimmende Labyrinth-Dichtung mit entsprechender Ringzahl zum Einsatz.
2. Druckstoßfeste Ausführung:
Bei druckstoßfesten Ausführungen müssen die Bauteile einmal im Explosionsfall der Druckwelle widerstehen. Verformungen an den Bauteilen sind zulässig; nur darf das Bauteil nicht bersten.
Die Auslegung der Gehäuse erfolgt ebenfalls nach DIN EN 13445-3:2016-12 in Verbindung mit VDI 2263. Es wird der Werkstoff mit einer 1,0-fachen Sicherheit gegen die Streckgrenze ausgenutzt.
Die Standard-Wandstärken für Gehäuse sind so ausgelegt, daß bei Raumtemperatur ein Druckstoß von mind. 40.000 Pa (= 0,40 bar) übertragen werden kann.
Gem. VDI 2263-3 ist auch hier eine Wasserdruckprüfung mit 90% des Druckstoßes erforderlich.